Wasser, Wasser, Wasser

Hallo wir sind’s mal wieder!
Dieses mal sitzen wir auf einem Campingplatz nahe der türkischen Grenze in Alexandroupolis. Seit dem ist fast ein Monat vergangen, in dem wir viel erlebt, gesehen und viele Menschen kennen gelernt haben.
Fangen wir aber in Monulat an. Unser letzter Campingplatz. Unser letzter heimischer Hafen vor der nächsten Grenze zu Montenegro. Angst vor der Grenze! Konnten keine Informationen im Internet über Einreisebestimmungen herausfinden. Somit waren wir gezwungen unseren kompletten Weinvorrat und Raucherbedarf (Blättchen, Filter & Tabak) zu vernichten. Eine Flasche Wein ging an den netten älteren Herrn aus der Nachbarschaft welcher uns mit Zitronen und Blumen aus seinem eigenen Garten versorgte. Den Rest haben wir feierlich entsorgt!
In den feierlichen Stunden sind wir uns einig geworden, dass wir unser Reiseverhalten definitiv ändern sollten. Auch durch Erzählungen der beiden Brandenburger die wir in Molunat auf dem Campingplatz kennengelernt haben, wissen wir, dass es einfacher und stressfreier funktioniert! Ein bisschen frecher und freier bei der Standplatz suche und schon blüht das Herz des Camper (bzw. des Weltreisenden)!
So haben wir uns zur Grenze nach Montenegro aufgemacht. Mit neuem Elan und ein bisschen Frechheit! Aber ohne Wein- und Tabak reserven. Und es war kein Problem. Wir sind einfach so eingereist. Den ersten Stempel im Reisepass und mit einem „Have a nice trip“ fahren wir durch Montenegro. Der Unterschied zu Kroatien zeigt sich schnell. Es stehen viele Häuserruinen, viel Müll aber kein Platz für uns an der Küste. Finden kurz vor der Albanischen Grenze doch noch einen der wenigen Campingplätze in Montenegro. Wurden von einer alten Dame begrüßt mit den Worten „It’s very nice here“. Standen die Nacht alleine im Camp unter Olivenbäumen, hatten luxuriöse sanitäre  Anlagen und Internet. 

Nächster Tag Albanische Grenze. Pässe kontrolliert und durch gewunken. Kommen noch zwei Meter und werden vom nächsten Grenzbeamten mit hektischem Winken angehalten. Unser erster Gedanke: „Bodycheck!“. Er schaut kurz in den Pepe, fragt „Camping?“, Antwort: „Yes, it’s a camper!“ und schon durften wir einreisen!
In Albanien zeichnet sich das ab was sich in Montenegro angekündigt hat. Noch mehr Müll am Straßenrand und am Strand, noch mehr Bauruinen die entweder noch nie fertiggestellt wurden oder am verfallen sind und absolute Parallelwelten (Maserati’s vs. Eselskarren auf der Autobahn)!

Autobahn Albanien

Autobahn Albanien

Die Straßen sind im üblen Zustand. Teerstraßen gehen über in Schotterpisten. Schlaglöcher sind an der Tagesordnung. Die Autobahn wird gekreuzt vom Menschen mit Schubkarren oder von Schafs- und Ziegenherden! Verkehrschaos in den Städten. Die Autobahnen und Schnellstraßen sind bis nach Durres gesäumt mit riesen großen Tankstellen-Villas (Tankstellen mit einem Villaanbau). Rechts und Links stehen unzählige Geschäfte mit riesigen Bauten. Unzählige Möbelgeschäfte darunter. Haben die erste Nacht zwischen Hotelkomplexen genächtigt.

Standplatz zwischen den Hotels

Standplatz zwischen den Hotels

Teilweise nie fertig gestellte Hotels, teilweise noch im Bau und teilweise große verfallene Hotels. Es kommt uns alles ein wenig gespenstisch vor.

Verlassene Hotels

Verlassene Hotels

Vielleicht liegt es an der Vorsaison. Suchen uns die Route für den nächsten Tag raus. Scheint ein Bergpass zu sein. Angst macht sich beim Pepe breit. Wenn schon die Autobahnen in einem desolaten Zustand sind wie soll dann erst der Bergpass sein.
Wir sind überrascht! Super Straße, interessante Gegend und angekommen im schönen Teil von Albanien. Begeben uns auf Stellplatzsuche. Versuchen es im ersten Dorf. Fahren die Straße entlang und kommen vor einer Menschenmenge zu stehen die uns signalisiert, dass wir sofort den Motor ausstellen sollen. Alle Augen auf uns gerichtet! Menschen mit Presseausweisen, Polizei in voller Montur und ein Haufen Schaulustiger! Wir dürfen wenden und begeben uns zum Campingplatz Kranea (camping-kranea.com). Auf jeden Fall zu empfehlen! Erfahren dort das in Albanien die illegalen Bauten an den Stränden unter Polizeischutz abgerissen werden. Und wir mitten drin. Vielleicht waren wir sogar im Fernsehen. Juchhu!
Treffen auf dem Campingplatz zwei Deutsche die seit 5 Jahren in Griechenland leben. Nehmen viele viele gute Tipps für Griechenland mit. Zur Begrüßung bekommen wir zusätzlich einen Ouzo und später vom Campingplatzbesitzer auch noch zwei selbstgebrannte Raki. Auf dem Campingplatz lernen wir noch zwei Deutsche, die seit Jahren in Albanien wohnen und dort Jeep Touren durch das Inland veranstalten (hobo-team.de) kennen. Haben wohl die falsche Seite von Albanien kennengelernt. Müssten wohl mal ne Jeep Tour buchen um das Inland kennen zu lernen! Mit dem Pepe haben wir da wohl wenig Chancen durch zu kommen. Schauen uns noch ein paar erreichbare Tipps in Albanien an und sind dann auch 4 Tage später an der Griechischen Grenze. Diesmal sind wir gut vorbereitet. Konnten herausfinden das es kein Problem gibt mit dem einführen von Tabak. Also haben wir in Albanien unser letztes Geld für Zigaretten ausgegeben. Haben vorher auch kräftig getankt (Liter Benzin in Albanien: 1,30€, in Griechenland: 1,70€).
An der Grenze zu Griechenland werden wir allerdings darauf hingewiesen das nur 2 Päckchen Zigaretten aus Albanien zur Einfuhr frei sind. Somit haben wir 24 Schachteln zu viel und ein Problem. Nach 5 Minuten Small-Talk werden wir geben weiter zu fahren mit den Worten: „Have a nice trip!“. HÄ? HALLO? Haben uns mental schon auf einen qualmigen Aufenthalt an der Grenze eingestellt.
Egal nichts wie weg hier!
In Griechenland folgen wir einigen Tipps die wir zuvor bekommen haben und landen schließlich auf der Insel Lefkada.

Porto Katziki

Porto Katziki

Frühstücken in Lefkas (wo wir das erste Mal Tourismus entdecken) und finden einen gigantischen Strand den wir fast für uns alleine haben. Warum? Die Anfahrt ist nichts für schwache Nerven. Ca. 2 Kilometer Serpentinen, schlecht abgesichert, weiter Weg nach unten! Aber schön hier!
Somit kommen wir zu den letzten beiden „Wasser“ in der Überschrift: Wasser von oben, Wasser im Pepe. Die Nacht hat es angefangen zu regnen. Aber wie. Wachen Nachts auf da wir Wasser tropfen hören und der Wind am Pepe rüttelt. Zuerst kommt es durch die Heckklappe. Als wir dies mit Handtüchern abgedichtet haben fängt es an der mittleren Tür an zu tropfen. Ach tropfen, eher fängt es an zu laufen! Haben uns dann heraus gewagt und den Pepe umgeparkt, dass das Wasser in der Ablaufrinne anders läuft. Somit tropfte es nur noch hinten und lief in die Belüftungsschlitze. Na toll. Alle drei pitsch nass! Warum ist das nicht schon in Deutschland passiert? Hat es denn dort NIE geregnet? Wieso passiert das ausgerechnet dort wo kein Baumarkt vor Ort ist?

Serpentienen zum Strand

Serpentienen zum Strand

Der Wind ging uns dann nach drei Tagen so dermaßen auf den Keks das wir uns entschlossen haben weiter zu fahren. Pepe angemacht, lief kurz, ging dann aus UND nicht mehr an! Nach fünf Minuten versuchen ihn wieder zum laufen zu bringen entschlossen wir uns, im Motorraum nach dem Problem zu suchen. Denn der ADAC wird uns hier NIEMALS retten können! Der Wind peitschte mittlerweile den Sand schon durch die Luft. Machen den Luftfilter ab und starten einen letzten Versuch. Seit dem läuft er einwandfrei! Warum er auch immer an dem Morgen nicht wollte.
Haben dann ein Stückchen weiter, aber 1000 Kilometer entfernt von Molunat die beiden Brandenburger wieder getroffen. Nach einem kurzen Plausch und eine Verabredung beim nächsten Treffen zum Bier trinken machen wir uns auf zum Festland. Nach dem ersten Einkauf beim Bäcker entschließen wir uns unsere Route abzukürzen. Da die Spritpreise und die Lebenshaltungskosten teurer sind als in Deutschland. Fahren somit direkt nach „Meteora“. Faszinierende Felsen, schöne Klöster und das erste mal Klettern gewesen.

Meteora

Meteora

Haben dort auf den Campingplatz den Erschließer der Routen kennen gelernt. Auch haben wir gesellige Abende mit den Schweriner Kletterern  und mit den Beiden Rucksackreisenden A. & M. verbracht. Hat Spass gemacht mit euch, wünschen euch noch alles Gute. Wir sehen uns das nächste mal in Brook!
Sind dann weiter nach Thessaloniki um das Angebot der warmen Dusche wahrzunehmen. Das Angebot kam von den beiden Deutschen R. & S. die wir bereits in Albanien auf dem Campingplatz kennen gelernt haben.
Nach vergeblicher Suche eines Stellplatzes haben wir uns an den kurzen Plausch mit den beiden Brandenburgern auf Lefkada erinnert, die uns von einem Standplatz auf dem IKEA Parkplatz in Thessaloniki berichteten. Haben diesen auch gefunden und die Brandenburger dazu! Haben aber das Bier trinken auf einen ruhigeren Zeitpunkt verschoben. Sind hier auch das erste mal in Griechenland übers Ohr gehauen worden. Und das von IKEA. Danke dafür!
Das Wetter ist kalt und regnet fast jeden Tag. So macht Griechenland nicht so viel Spass!
Sind in Thessaloniki herzlich mit einem Kaffee, Stückchen und der warmen Dusche empfangen worden. Vielen vielen Dank nochmals! Konnten uns leider nicht auf dem verabredeten Campingplatz auf Chalkidiki revangieren, da wir nicht eingelassen wurden. Nach einem genaueren Blick auf unser Kennzeichen oder auch auf den Bus wurde uns gesagt das der Campingplatz erst 10 Tage später öffnen würde. Wir revangieren uns in Deutschland. Versprochen!
Haben dann Sithonia (2. Finger auf Chalkidiki) umrundet und dort einen wunderschönen Stellplatz unter Olivenbäumen und direkt am Strand für ein paar Tage bezogen.

Direkt am Meer

Direkt am Meer

Trafen dort zum erstem Mal auf weitere Weltreisende. Wünschen Euch dreien eine schöne Reise und alles Gute! Meldet euch mal!
Nach ein paar Tagen und einem Standortwechsel treffen wir auf einem Campingplatz unsere neuen Freunde die Brandenburger wieder. Diesmal machen wir uns über das Geburtstagsfass von A. her. Vielen Dank für den schönen Abend! An der Stelle: „Sonnige und warme Grüße aus Griechenland!“.
Wie man ließt geht es uns also gut! Das Wetter ist mittlerweile warm und sonnig. Langweilig wird uns nicht da es jeden Tag was neues zu tun gibt.
Nun müssen wir weiter zum Schuhe kaufen, da der Hund unseren FlipFlop gefressen hat. Auch steht nachher noch der Grenzübergang zur Türkei an.
Melden uns bald wieder, lasst mal von Euch hören! Vermissen euch!

13 Responses

  1. Ansche
    Ansche 9. Mai 2014 at 15:11 |

    Lese immer fleißig mit! Grüßt das Meer von mir 🙂

  2. Cathy
    Cathy 9. Mai 2014 at 19:00 |

    Schön von euch zu hören. Weiterhin eine ganz tolle Zeit! !!

  3. Domi
    Domi 10. Mai 2014 at 17:52 |

    Meteora sieht echt geil aus =) Da hat’s Klettern sicherlich spaß gemacht!!
    Viel spaß euch beiden!

  4. Ellen
    Ellen 12. Mai 2014 at 12:36 |

    Verregnete Grüße aus der Heimat, hatten sehr viel Spass beim Lesen 🙂 und beim Anblick der tollen Photos. Sind sehr auf neue Erlebnisse gespannt – bis bald und weiterhin viel Spass euch dreien…

  5. Ralf
    Ralf 21. Mai 2014 at 10:17 |

    Hallo aus Thessaloniki, schöner Reisebericht, toll geschrieben! Wir wünschen Euch viel Spaß bleibt gesund und lasst gelegentlich von Euch hören!
    Liebe Grüße Ralf&Sandra

  6. Die Leinwebers
    Die Leinwebers 22. Mai 2014 at 21:44 |

    Hammer Bilder! Was macht die Türkei?
    Liebe Grüße eure Leinwebers

  7. xnimak
    xnimak 23. Mai 2014 at 09:17 |

    Cooler Bericht! Grüße auch aus OWL.. warte allerdings noch auf ein schönes Bild von Pepe gänzlich von der Seite 😉 Alles gute euch!

  8. Armin und Gerlinde
    Armin und Gerlinde 25. Mai 2014 at 09:32 |

    Hallo Ihr Zwei, sind wieder gut zu Hause angekommen. Es war schön, Euch kenngelernt zu haben. Wir sind schon ganz gespannt auf Euren nächsten Bericht. Wünschen Euch ab jetzt besseres Wetter.

  9. Die Leinwebers
    Die Leinwebers 2. Juni 2014 at 15:19 |

    Hallo ihr Zwei bitte meldet euch mal zwecks transkontinentalen Transport.
    Leini

  10. moritz
    moritz 8. Juni 2014 at 15:04 |

    hier sind die drei und ihre drei hunde von dem schönen stellplatz unter den olivenbäumen auf sithonia, schöne homepage habt ihr da, die hoffentlich noch massig gefüllt wird. viel spaß und gute fahrt 😉
    grüße moritz,alex,jasmin,thomai,nia und nala

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