Naja die Überschrift ist eigentlich schon gelogen. Die erste große Reise war eigentlich die Heimfahrt von Luxemburg nach Fulda, nach dem Kauf. Da hat er die ersten 50 Kilometer ganz schön gebockt.
Aber diesmal war alles anders.
Gestartet sind wir am 13.08 Richtung Breitenbach am Herzberg auf das Herzberg-Festival. Schon seit Jahren für uns ein Spaß aber diesmal einfach unübertrefflich! Das Wetter war perfekt und das erste mal mit einem eigenen Bus!
Gerade das Festival lebt von seinen vielfältigen und der mit Liebe zurecht gemachten Fahrzeugen / Wohnmobilen / Oldtimern. Da kam man mit sehr vielen netten Menschen ins Gespräch über den Ausbau, die Macken und das Unterwegs sein.
Nach ner knappen Woche Festival (Teetrinken, früh ins Bett gehen und die Ruhe genießen) haben wir uns am darauf folgenden Montag auf den Weg nach Hannover gemacht. Dort besuchten wir eine Freundin und entschlossen uns auch die Nacht weiter auf den Weg nach Lüneburg zu machen. Irgendwo auf dem Weg, vorbei an Hodenhausen, übernachteten wir in Geilenhof. Scharfe Gegend!
Den nächsten Tag im schönen Lüneburg verbracht. Die Nacht auch dort in der Innenstadt übernachtet . Am darauf folgenden Tag zum ersten Mal in einem Waschsalon gewesen. SUPER diese Erfindung. Wir hatten uns ja bis dato überlegt eine Waschmaschine (naja eigentlich nur nen Wasserfass) mit auf’s Dach zu montieren. Zum Einen wäre die aber viel zu klein ausgefallen und zum Anderen wäre dies nicht so einfach wie ein Waschsalon.
In Lüneburg bekamen wir einen Tipp für einen super Stellplatz in Brook an der Ostsee. Viele andere Busse, Wassertoiletten und der Strand 200 Meter entfernt. Und so war es auch (Danke an Eli!).
Einfach ein Parkplatz mit super netten Menschen und einen so schönen naturbelassenen Strand. Ein echter Geheimtipp. Haben uns da dann auch 2 Tage unheimlich faul an den Strand gepackt. Wir haben nicht mal nen Bild, so faul waren wir.
Eigentlich wollten wir dann weiter an der Küste entlang. Haben aber keinen weiteren Tipp bekommen wo es ähnliche Stellplätze oder einen ähnlichen Strand gab.
Wir haben dann einen kurzen Abstecher über Wismar gemacht. Schöne Stadt, nette Cafés, gemütlicher Hafen, ziemliche viele Touristen und zu der Zeit einfach total überlaufen! In einem Cafe bekamen wir einen „echten Geheimtipp“ eines Kellners, der sich dann beim genaueren Betrachten vor Ort als absolute Niete erwies!
Nach mehreren Stunden des Suchens, nach einem geeigneten Stellplatz haben wir fast aufgegeben. Doch dann bekamen wir einen weiteren Tipp einer „Anwohnerin“. Es gäbe einen offiziellen Stellplatz der TOTAL schön wäre. Wenn wir Glück hätten gäbe es vielleicht noch einen freien Platz dort.
Ja leider war auch noch ein Platz frei. Den haben wir dann auch genommen. Weil wir einfach keine Lust mehr hatten zu suchen.
Dieser befand sich genau hier (Google Maps)
Dies ist ein Campingpark. Und zwar nicht irgendein Campingpark. Nein, DER schönste Campingpark 2013! Hatten wir da ein Glück. Wie potthässlich müssen die anderen erst sein. Zum ersten fielen wir komplett aus der Reihe, da wir die einzigsten mit einem farbigen Fahrzeug waren. Zum anderen hatten wir keine Satelitenschüssel auf dem Dach. Das war dann Abends auch das Hauptthema: „Wir bekommen nur die ersten 3 Programme rein, wegen der scheiß Fichte!“.
Wir fingen dann auch kurz nach der Ankunft an den Wein zu öffnen und die 2. Flasche kalt zu legen. Anders hätten wir das wirklich nicht ausgehalten. Gerade nach so einem netten und freien Stellplatz in Brook.
Wir haben uns dann auch am nächsten Tag ziemlich früh (kurz nachdem die ersten Nachbarn mit der Bildzeitung und den Brötchen uns entgegen kamen) aufgemacht. Daraus hatten wir gelernt. Nie wieder so etwas wie ein Campingpark!
Wir machten uns auf zum (diesmal ohne „Geheimtipp) nächsten See. Der Plauer-See.
Nicht schön aber besser! Die Sonne brannte, das Wasser kühlte. Den ganzen Tag faul am See gelegen, gebadet und gelesen.
Abends wieder die Suche nach einem geeigneten Stellplatz. Was in Mecklenburg echt schwierig ist. Dort gibt es nur Wälder oder Felder. Keine Wege oder Nieschen zwischen den Feldern. Meist erkennt man gar nicht wo ein Feld endet und wo das nächste anfängt.
Keine Wege zwischen den Feldern und den Wäldern. Da wird es echt schwierig ein Plätzchen für die Nacht zu finden.
Nach einer unendlichen Suche kamen wir am ersten Feldweg vorbei. Vielleicht auch DER Feldweg in Mecklenburg. Dieser führte uns an mehreren Windrädern vorbei. Und genau vor solch einem haben wir uns für die Nach niedergelassen . Das war sehr beeindruckend!
Doch wir wurden beobachtet! Kurz bevor es dunkel wurde schlich sich der Sheriff an uns heran. Genau gesagt der Windpark-Sheriff. Er hatte Angst um sein Windrad, genauer gesagt um seine Treppe aus Metall zu seinem Windrad. Wir hatten Angst, daß wir den schönen Platz wieder verlassen müssen. Aber dem war nicht so. Wir haben uns noch ne ganze Zeit lang über Windräder, Mecklenburg und den Eisendieben unterhalten. Nette Menschen dort, wenn man denn mal welche trifft.
Er gab uns dann noch einen Geheimtipp für den nächsten Tag am See und wir haben dafür in der Nacht auf die Treppe aufgepasst!
Hat beides super funktioniert!
Nächster Tag – nächster See. Die Besonderheit am Fleesensee ist, daß man dort ca. 100 Meter ins Wasser laufen kann bevor einem das Wasser bis zum Hals steht. Zudem war nicht so viel los wie an den anderen Seen in der Hauptsaison.
Bis dahin alles schön. Naja die Gegend… ohne die Seen… irgendwie doch nicht so…
Naja und dann kam Brandenburg! Noch trister, noch trauriger, noch verlassener, noch leerer, noch weniger Feldwege! Darauf hatte unser Bus auch keine Lust und versagte damit die Weiterfahrt. Naja fast. Es verabschiedete sich die Kupplung. Genauer gesagt das Kupplungsspiel!
ADAC ja. Aber WOHIN? Die Angabe: „ Wir sind in Brandenburg, helft uns, wir können die Sonne sehen“, wird vermutlich als Ortsangabe nicht reichen.
Also haben wir uns zur nächst „größeren“ Stadt geschleppt.
Und zwar in das wunderschöne Pritzwalk (links zu sehen).
Da trafen wir dann den ADAC-Mann unseres Vertrauens und dieser schleppte uns dann ins Industriegebiet nach Pritzwalk um dort auf seinem Parkplatz des Vertrauens zu übernachten, so das man am nächsten Tag sich den Bus mal anschauen könnte.
Mittlerweile wurde es dunkel, es fing an zu regnen und wir merkten, daß unsere Weinreserven wie auch die Bierreserven erschöpft waren. So standen wir in Pritzwalk, im Industriegebiet, bei Regen und Dunkelheit auf einem verlassenen Parkplatz des ADAC’s!
Auch der Versuch an einen Lieferdienst zu kommen, der uns ne Pizza und 6 Bier bringt, scheiterte in Pritzwalk.
Auch den Versuch eine Tankstelle per Fuß zu erreichen scheiterte in Pritzwalk. Die zwei netten Damen die wir auf dem Weg zur Tankstelle begegneten und die wir nach dem Weg fragten, lachten etwas verlegen und teilten uns dann mit, daß diese 8 Kilometer entfernt liegt.
Also kein Bier und kein Wein, viel mehr tristesses warten im Industriegebiet von Pritzwalk!
Am nächsten Tag sind wir gleich morgens auf die Grube gefahren, haben uns das Problem gemeinsam angeschaut und zwei Möglichkeiten ausgemacht:
- Getriebe & Kupplung ausbauen, Ersatzteile bestellen, warten auf Ersatzteile und dann wieder einbauen.
- Mit der Kupplung nach Hause fahren.
Und nein, wir haben nicht noch ne Woche Urlaub gemacht im Industriegebiet!
Wir haben die 700 Kilometer, mit unserer angeschlagenen Kupplung, an einem Stück nach Hause geschafft . Und das ohne Probleme!
Auf Wiedersehen Brandenburg, auf Wiedersehen Mecklenburg, auf Wiedersehen Ostsee. Schön wars trotzdem, unsere erste große Reise mit dem Pepe!