Einmal Asien und zurück

Resümee II

Wir können es empfehlen einfach mal die Sachen zu packen und Kühlwasser im Bus nachzufüllen und nach Asien zu düsen. Ja das können wir wirklich. Aber nun haben wir Asien verlassen. Mit einem weinenden und einem lachendem Auge.
In Asien eine Zeit lang zu leben war es immer gewesen, welches wir uns erträumt hatten. Wir wollten uns sogar mal in Thailand oder Umgebung niederlassen, wenn denn da noch ein wenig Budget übrig sein sollte auf unserer Reise. Diesen Plan haben wir schon längst über Board geworfen. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Z.B. dürfen wir als Ausländer in den meisten asiatischen Ländern kein Eigentum besitzen. Jedenfalls nicht offiziell. Wir dürften uns nicht mal ein Mofa oder TukTuk kaufen. Funktioniert irgendwie über Mittelsmänner aber es ist schwierig. Wir wären somit immer abhängig von anderen Menschen und hätten niemals nicht eigenes Eigentum.
Auch das ewige Müllproblem ist eins der Gründe warum wir  uns niemals in Thailand, Kambodscha oder Indonesien niederlassen könnten. An der Kasse gibt es für jeden Artikel unterschiedlicher Arten immer mindestens eine Plastiktüte dazu. Absolute Verwirrung wenn wir selbst einen Rucksack dabei hatten. „No plastic bag, please“ kann dann so einen Kassiervorgang extrem beeinflussen. Mit fragendem Blick und schüchternen zureichen der gerade erworbenen Fischdose kommt so ein Kassierer /in extrem ins wanken. Bei der nächsten Nudelpackung ist alles wieder vergessen und verschwindet auch wieder sofort in der Plastiktüte.
Uns erreichte die Nachricht in Indonesien das in Frankreich ein Verbot von Plastiktüten und Plastikbesteck kommen soll. Finden wir sehr begrüßenswert. Leider ein Tropfen auf den heißen Stein. In Asien werden eben diese mit beiden Händen herausgegeben und dann weggeworfen. Meist in den nahe gelegenen Fluss der als Mülleimer dient. Leider wird die Weisheit nicht in Plastikflaschen mitgeliefert. Wir wollen auch niemals mit diesem Text die Asiaten verurteilen das SIE DAS Müllproblem sind. Vor ein paar Jahren waren es eben Bananenblätter die in dem Fluss entsorgt wurden. Nun sind es die Plastiktüten in denen das Essen verpackt ist. Eine Situation beschreibt sehr gut, wie wohl die große Mehrheit der Asiaten die Plastik Verpackungen sehen. Wir kamen auf Bali an einen Strand und wurden von den Parkplatzwächtern dazu angehalten Parkgebühren zu zahlen. Da nirgendwo ein Schild zu sehen war mit der Höhe der Parkgebühren war also verhandeln angesagt. Wir einigten uns auf einen Preis und bekamen zur Belohnung sogar noch einen guten Palmwein angeboten. Wie der Herr aber meinte, könne er diesen nur in dem Boden einer abgeschnittenen Plastikflasche anbieten. Aber wenigstens sei es ein (und nun aufgepasst!!!): „A natural glass!“. Es ist kein Plastik. Es ist Natur. Kein Müll. Somit erklärte sich so einiges, wenn nicht sogar ALLES! Jedenfalls in meiner kleinen Welt!

Was uns auf jeden Fall fehlen wird ist die Freundlichkeit der Asiaten (solange sie nicht am Straßenverkehr teilnehmen!!!). Angefangen von der Türkei bis nach Indonesien (Lombok ausgenommen!). Diese Freundlichkeit und das Lächeln auf den Straßen, die Hilfsbereitschaft überall wo man sie braucht und das asiatische Feeling ist das was wir niemals wieder missen wollen. In jedem Land bekommt man auf offener Straße ein ehrliches Lächeln geschenkt, wird von wildfremden Menschen zum Tee eingeladen und des Öfteren zum Essen. Es kennt immer Irgendwer Irgendwen, der weiß wo es lang geht oder wo sich die nächste Unterkunft befindet. Auch wenn man irgendwann zu siebt auf der Straße steht und sich beratschlagt.
Es ist immer alles verfügbar (außer zum Ramadan). Es gibt immer irgendwo einen Laden der Wasser und Zigaretten hat. Wie in Thailand ein „Seven-Eleven“ der 24 Stunden 365 Tage im Jahr günstiges Leo Bier und matschige, ekelhafte Tunfischsandwich anbietet. In Asien kauft man nichts auf Vorrat. Es gibt überall kleine Warungs die „fast“ Alles führen. An jeder Ecke. Nicht 24 Stunden offen aber im Notfall kann man dort auch klopfen und es macht jemand auf. Außer in der Wüste des Irans ist es nicht mehr so Flächendeckend. Gekocht haben wir sehr selten. In Garküchen ist das Essen so günstig, dass die Zutaten, würde wir sie kaufen, teurer wären. Außer wenn wir mal wieder Heißhunger auf Menü #1 (Nudel mit Tomatensoße) hatten. Der Kühlschrank kühlte zum Schluss nur noch Wasser, Coke und Bier.
Die Lässigkeit und der Optimismus werden uns sehr fehlen. Man sagte uns wenn wir nur 1% des Bali Feelings mit nach Deutschland nehmen werden, haben wir sehr viel im Gepäck. So ist es. Wir werden niemals das das Lebensgefühl oder die Lebensweise mit nach Europa nehmen können. Es wird nicht funktionieren oder es endet unter der Brücke oder in Harz IV. Im Winter bei Schnee wird das Bali Feeling einem dann auch nicht mehr so viel bringen wenn die Heizung aus bleibt. Die meisten Europäer die sich in Asien nieder gelassen haben und die wir treffen durften, haben viel zu viel des europäischen Feelings und der Lebensweise mit im Gepäck. Es funktioniert zu beiden Seiten niemals.

„Wir mach’n uns die Welt, widdewidde sie uns gefällt“

Wir halten uns mal ein wenig an die Punkte die wir in unserem ersten Resümee „abgearbeitet“haben. So zum vergleichen.

Iran

Was uns immer als erstes zum Iran einfällt ist folgender Satz: „Falsche Jahreszeit (Sommer), zu falschen Zeit (Ramadan) und die falsche Route (Kaspisches Meer). Details kann man hier nachlesen! Aber genau das sehen wir als neue Chance und neuen Antrieb, das wir noch ein mal in den Iran fahren werden! Die Menschen auf die wir trafen waren an Freundlichkeit und Offenheit nicht zu übertreffen! Es war dann schon eher ein Spießhürdenlauf den Einladungen zum Abendessen und zum Tee auszuweichen (Ramadan eben), wenn wir mal unsere Ruhe haben wollten.
Leider sind wir im Hochsommer durch den Iran gefahren. Wir haben also mal „echte“ heiße Wüstenluft geschnuppert! Auf jeden Fall eine Erfahrung! Leider haben wir lange nach dem wir den Iran verlassen haben gesehen wie schön der Iran sich doch präsentieren kann! Ali und Mona die wir kennen gelernt haben (könnt Ihr auch hier nachlesen!) fahren mit Ihrem T1 durch den Iran und hinterlassen im Internet Haufenweise schöne Fotos (#alimona). Soweit wir das verstanden haben, kann man auch Touren buchen. Wir sind auf jeden Fall irgendwann mal dabei!

Sri Lanka

Jedem zu empfehlen der mit dem Rucksack ein wenig asiatisches Feeling schnuppern möchte. Asien light sozusagen! Es gibt an jeder Ecke eine Unterkunft in fast jeder Preisklasse. Die Busse fahren immer in jede Himmelsrichtung und komme an dem Ort vorbei an den DU gerade möchtest. Es gibt fantastisches Curry und die Preise sind in der Low-Season unheimlich niedrig! Wunderschöne Strände, leckeres Essen und eine schöne Kultur in die wir leider nicht so tief eintauchen konnten aber miterleben durften. Was braucht man mehr? Details könnt Ihr hier nachlesen!

Thailand

Und hier wird es wirklich wirklich schwierig! Thailand stellten wir, und wir glauben auch die meisten Menschen die wir kennen, sich wie das Paradies vor. Traumhafte Strände, fantastische Hotels, Inselhopping von Strandbar zu Strandbar, prachtvolle und uralte Tempel durch die man, fast wie ein Forscher, irrt und unbekannte Winkel findet wenn man nur lang genug sucht. Preise die bezahlbar sind, Essen welches ganz Asien repräsentiert und ein Lächeln auf aller Menschen Gesicht. Das mit dem Lächeln unterschreiben wir sofort. Fast immer und überall! Ein ehrliches Lächeln. Wunderschöne Strände auf den Inseln!?! Jups! Bestätigt. Am Festland – Mööp! Ein Land wie es Regional kaum unterschiedlicher sein könnte! Wir lieben und hassen es zugleich. Jemanden empfehlen dort Urlaub zu machen, könnten wir mit reinem Gewissen nicht. Dafür haben wir schönere Ecken auf dieser Welt gesehen. Mehr Details zu Thailand findet Ihr hier.

Kambodscha

Wir waren ziemlich unvorbereitet als wir nach Kambodscha kamen. Waren selbst überrascht über den Rechtsverkehr. Was wir wussten: Eins der ärmsten Länder der Welt. Das sahen und merkten wir auch schnell. Nicht wie der große Bruder Thailand. Etwas ganz anderes geht in Kambodscha vor! ……..

Malaysia
Singapur
Indonesien
Pepe

Und er läuft, und läuft, und läuft… Seit neustem auch mit TÜV. Wir können sagen das er das beste Weltreisemobil der Welt ist! Er passt ganz handlich in einen 20″ Container, sehr zuverlässig was das kontinuierliche Reisen angeht, und schluckt alles was der Tankwart um die Ecke an Benzin anbietet. Auch wenn es wohl manchmal durch so viele Hände zuvor ging das die Reinheit des Benzins manchmal sehr fragwürdig war! Merkten wir dann auch ein wenig am Verbrauch. Aber beschwert hat Pepe sich nie! Keine abgeschärte Achsen, keine Getriebe Probleme und so gut wie keinen Ölverbrauch. Auch wie im Resümee I beschrieben wünschten wir uns bis zum heutigen Tage ein Dachfenster. Da wir zum schlafen immer die Heckklappe oder die Seitentür offen stehen gelassen haben, war das Bauchgefühl manchmal nicht das Beste. Funktioniert hat es aber immer. Bis in die Schweiz sind wir auf dem Landweg knappe 31.000 Kilometer gefahren. Wie viele Seemeilen es waren wissen wir nicht, da wir noch immer nicht genau wissen wo er auf dem Weg zwischen dem Iran und Thailand über all war. Alles in Allem sollten es aber knappe 22.500 Kilometer auf dem Wasser gewesen sein. Und wir sind noch nicht am Ziel angekommen!

Schlafplatzsuche

Ganz ganz unterschiedlich. In Griechenland, der Türkei und im Iran absolut kein Problem wenn wir nicht in der Nähe einer Großstadt oder eines Massentourismus-Spots waren. Es ist überall erlaubt oder geduldet und gerade im Iran fährt man in der Wüste einfach rechts irgendein Feldweg Richtung „nichts“ und ist für sich allein. Das wiederum findet man in Asien allgemein nicht. Alleine sein in Asien möchte keiner sein. Jedenfalls in den Köpfen der Asiaten nicht. Dort ist man nie allein und möchte es auch nicht sein. Neugierigkeit ist nichts schlimmes und gehört zum guten Ton. Das alles passt nicht mit einem Schlafplatz, so wie wir und diesen vorstellen, überein. Somit gestaltete sich das sehr schwierig sobald wir in Thailand ankamen. Trotz dessen haben wir wunderschöne Plätze gefunden an denen wir überachtet haben. Wir mussten nur ein wenig länger danach suchen. Oder viele viele Kompromisse eingehen. Umso später der Abend, umso weniger Ansprüche stellten wir an den Schlafplatz. Meist spannend und nervenraubend zugleich! Was haben wir uns manchmal ein Feldweg gewünscht und was hätten wir nicht alles dafür gegeben falls wir einen finden das dieser einfach ins NICHTS führt. Aber das ist in Asien unvorstellbar. Warum sollte man eine Straße bauen die nirgends hin führt. Ich glaube das ist genauso unvorstellbar für die Asiaten, wie für uns DA MUSS NOCH WAS HIN  
Zurück in Europa, genauer Spanien. Stellplätze und vor allem Feldwege ins nichts oder in irgendwelche Plantagen im Überfluss. Vielleicht können wir ein Kickstarter-Projekt starten das überflüssige Feldwege in Europa nach Asien versendet. Wir mach’n uns die Welt, widdewidde sie uns gefällt.

Navigation

Es war und ist immer ein Thema das uns am Herzen lag. Es kam des öfteren vor das wir uns angeschrien haben, unterwegs, in der Hitze, im größten Getümmel, mit viel Verkehr und wir mitten drin. Als wir uns mal wieder auf einer Stadtrundfahrt befanden, auf die wir uns nicht Einstimmig geeinigt hatten. Eigentlich kam diese Entscheidung immer von unserem Navi. Zwar hatten wir uns in Bangkok ein Tablet gekauft und eine Navigationssoftware mit offline Karten heruntergeladen (also ein neues Navi) aber es schien so, dass das alte Navi und das Aktuelle sich in dieser Sache ziemlich genau abgesprochen zu haben.

Finanzen
Reiseplanung

Das ist gerade das größte Thema für uns. Da wir noch einige wenige finanzielle Mittel zu Verfügung haben, die Zeit bei uns immer noch keine Rolle spielt, könnten wir uns auf die andere Hälfte der Erdkugel begeben. So weit so gut. Braucht aber seine Zeit dies zu planen und dann wieder mal den Arsch in der Hose zu haben dieses auch durch zu ziehen. Nicht so wie beim ersten mal, wir sind natürlich noch angefixt, aber ein wenig überlegen wir schon ob es funktioniert und ob es finanzierbar ist. Eventuell könnten wir dieses Kapitel auch Zukunftsplanung nennen. Oder Reiseplanung vs. Vernunft. Wir wissen es doch auch nicht wie das Ganze hier aus geht. Es könnte ja auch irgendwer mal helfen bei so schweren Entscheidungen 🙂

„Sonnen“segel

Wir müssen nun Alle sehr stark sein. ES IST VON UNS GEGANGEN! In Spanien. Bei Wind und Sonne. Nicht Regen. Aber nach über einem Jahr intensive Sonneneinstrahlung unter asiatischem Himmel ist das ok. Wir werden dich immer in guter Erinnerung behalten!
Nun haben wir ein neues Sonnensegel. Es ist schon nach der ersten Woche an zwei Ecken ausgerissen. Aber wir haben es auch lieb. Es kann ja nichts dafür!

Reisewecker

Auch diesen haben wir noch immer mit an Board. Auch wenn er es nicht verdient hat. Bis heute dient er noch zur Anzeige der Temperatur. Wenn diese denn stimmt. Aber wir sind darauf eingenordet. Somit leben wir in unserer Welt mit unserer Temperatur. Leider schafft er es auch hier in der Schweiz ab und zu die Zeit, das Datum und den Wochentag zu vergessen. Toi toi toi!

Campingstuhl

Wir haben in der Zeit nun schon drei Campingstühle für den Rufus. Der unstylischte Campingstuhl von Agnieszka hält bis heute. Es sieht zwar nun auch ein wenig angeschlagen aus und nicht mehr so vertrauenserweckend wie bei Beginn aber er tut was er kann!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Was auch nicht immer einfach warfsd